Ab nach Capestang

16.09.2021
Unser Platz in Villeneuve-lès-Maguelone lag zwar sehr schön gelegen, doch die fischigen Dauergerüche setzten uns ziemlich zu, so dass wir uns genötigt sahen, am nächsten Tag nach Frontignan zu fahren. Die Hebebrücke dort öffnete um vier Uhr und wir fuhren weiter zum Port de Plaisance vor dem Étang de Thau, die Wetterlage liess für den nächsten Tag eine unruhige Fahrt über den See erwarten. Wir waren dann so ziemlich die Einzigsten auf dem See, die Sicht war lausig und die roten und grünen Baken der Fahrrinne waren kaum zu sehen, doch der Paul hat letztlich seine Mannschaft heil nach Vias gebracht 😍💖😊. Die Luftfeuchtigkeit lag seit Tagen bei nahezu 90%, es waren Gewitter zu befürchten, also wollten wir uns auch in Vias nicht länger als nötig aufhalten, die Fahrt am nächsten Tag nach Béziers war durch viel Warten gekennzeichnet, zuerst verweigerte uns eine Hotel-Peniche kurz vor der ersten Schleuse, sie zu überholen, danach fand unser "lieblings" Schleusenwärter in Villeneuve-lès-Beziers, dass er sich Zeit lasse und zuerst noch schaue, ob gar von oben noch ein oder zwei Boote eintreffen würden, doch den Höhepunkt der Warterei durften wir erst vor der Schleusentreppe von Fonseranes erleben 🤣😫. Wir kamen um halb zwei Uhr in der Warteschlange an (der Paul dachte bis dahin ganz naiv, dass wir die Einzigsten seien), sechs Boote vor uns, drei bis vier werden pro Schleusengang in eine Schleuse gepackt und die erste Schleusung würde frühestens um 16.10 Uhr beginnen. Mit der Zeit stauten sich auch noch einige Boote hinter uns, die anhaltende Gewitterstimmung übertrug sich wohl auch noch auf die Freizeitkapitäne, als dann wie üblich in Fonseranes die erste Hotel-Peniche, die gut betuchte Gäste durch den Kanal schippert und Vortritt gegenüber uns geniesst, die gesamte Warteschlange überholte, schlug bei einigen Kapitänen wohl der Blitz ein 🤣🤣, sie versperrten dem nachfolgenden Ausflugsschiff, welches ebenfalls vortrittsberechtig ist, den Weg. Letztlich kamen wir dann um 17.45 Uhr auch noch in die Schleuse, die SchleusenwärterInnen sind da, vor viel Ausflugspublikum, auch nicht zimperlich. Wir hatten mit denen auch schon Diskussionen, weil sie verlangen, dass jedes Boot an zwei Seilen befestigt werden muss, wir die Sina aber am besten nur in der Mitte an einem befestigen, und sie wollen immer, dass eine oder gar zwei Personen aussteigen und das Boot von oben halten! Der Paul durfte als erster in die Schleuse einfahren, steuerte links in die Mitte und Bea befestigte Sina mit einem perfekten Seilwurf am Poller. Dann blieb für die zwei nächsten (Miet-)Boote auf der rechten Seite knapp Platz und da die nicht so geübt sind, verspricht das immer viel Aufregung, der Paul musste aufpassen, dass sie ihm nicht ins Heck fahren und die Schleusenwärterinnen fluchten und schimpften lautstark, womit sie ihre Kunden (!) noch mehr verunsicherten. Nun, es musste so kommen, eine junge Frau konnte das Seil nicht mehr halten, das Boot donnerte in die gegenüberliegende Mauer, alle, ausser das Boot 😉, kamen mit dem Schrecken davon und der Kapitän fuhr dann beim Bassinwechsel nochmals kräftig in die Mauer. Viele dieser Mietboote werden in dieser Schleusentreppe beschädigt, wir nahmen uns vor, nie mehr so früh im Midi anzukommen. Gestern hatten wir dann noch eine ruhige Fahrt nach Capestang 😎😊 und, zum Glück sind wir rechtzeitig weitergefahren, denn die Gewitter sind noch gekommen, aber erst nach uns 💝😍.