Blumen, Schwäne, Schlösser und Algen
Die Natur bringt immer wieder schöne Kreationen hervor, hier in Lézinnes hat der Paul dieses Prachtsexemplar und seit langem wieder ein paar Schwäne entdeckt, das lässt einen schnell vergessen, dass vor zwei Tagen noch alles anders ausgesehen hat. Über Schlösser wurde an dieser Stelle auch schon viel geschrieben, gestern reihte sich ein weiteres (eines der schönsten Renaissance-Schlösser im ganzen Burgund) dieser mittelalterlichen Ungetüme ein, in Ancy-le-Franc, einem hübschen Dörfchen, das von diesem Magnet gut lebt. Gestern war unser Schifferdasein allerdings viel mehr von Algen geprägt, diese wachsen in Frankreichs Kanälen ab und an besonders gut, sehr zur Freude der vielen kleinen Frösche und Kröten. Letztere erhellten unsere Gemüter in Ravières die ganze Nacht, da quakt so ein kleines Ding in die Stille der Nacht und seine Artgenossen beginnen sofort mit ihm einzustimmen und so "singen" sie alle miteinander bis sie nicht mehr können 😉. Wir am Morgen frisch ausgeruht und voller Tatendrang durften vor der ersten Schleuse knapp eine Stunde warten, bis der, später die Schleusenwärter die Einfahrt soweit von Algen befreit hatten, dass sie die Tore öffnen konnten. Natürlich ging es nicht lange bis auch wir die Macht dieser grünen Hölle zu spüren bekamen und unsere Kühlwasserversorgung am Ende war, Sinas Motor dröhnte, dass uns Angst und Bange wurde. Da wir schon letztes Jahr im Kanal de la Marne au Rhin viele Erfahrungen in dieser Hinsicht sammeln konnten, wussten wir oder glaubten es zumindest, was zu tun sei. In jeder Schleuse mit dem Wasserschlauch und gutem Trinkwasser von oben in den Wasserkreislauf Wasser pumpen, dass sich die Verstopfung lösen möge, tat diese aber nicht wirklich, weil wir auf dem Schiff zuwenig Druck auf der Wasserleitung haben. Nach acht Kilometern in Ancy hofften wir nur noch, dass der Motor keinen Schaden davon getragen haben werde. Im Hafen gabe es dann zum Glück eine Wasserleitung mit etwas mehr Druck, so dass wir dann gefühlte Stunden später endlich wieder aufatmen konnten. Heute Morgen tönte dann der Motor unseres Schiffchens wieder wie wir es gewohnt sind und wir sind sicher und schnell in Lézinnes angekommen 😎😊.