Der späte Start in die Schifffahrtssaison

30.05.2020

Das lange Warten in der Halbgefangenschaft hat seine Spuren hinterlassen, wir fühlen uns um gefühlte 1'000 Jahre gealtert 🤣🤣. Und, um ernst zu bleiben, psychisch hat das mir schon ziemlich zu schaffen gemacht. Ich habe mich masslos geärgert (das konnte man wohl aus meinen vielen Beiträgen schon heraushören), dass fast die gesamte Menschheit sich derart an der Nase herum führen lässt, quasi wegen einem Furz.

Doch am Donnerstag dem 28. Mai hat der französische Premierminister Eduard Phillippe bekannt gegeben, dass ganz Frankreich ab Dienstag, dem 2. Juni in der grünen Zone liegt und dass deshalb die 100km-Reisebegrenzung hinfällig wird. Eigentlich war ja nichts anderes zu erwarten, denn Frankreich liegt wirtschaftlich am Boden und viel länger hätte man uns den Corona-Quark nicht mehr verkaufen können, ohne dass bald eine zweite französische Revolution ausgebrochen wäre!

Wir hatten geahnt, dass Ende Mai der Spuk vorbei sein würde und waren vorbereitet. So konnten wir am nächsten Morgen (Freitag 😎😍) endlich losfahren. Zwar gilt die 100 km Beschränkung noch bis zum Montag, da unsere Sina aber ein sehr langsames Schiffchen ist, kommen wir bis Montag auf etwa 100 km. Am Dienstag wollen wir dann auf die Rhône. Bei der Schleuse Beaucaire haben wir schon angefragt, ob die uns schleusen werden, doch die wollten noch nichts davon wissen. Der VNF hat uns dann beruhigt und uns versichert, dass normalment am 2. Juni die Freizeitkapitäne auch wieder die Rhône hochfahren dürften. Hoffen wir also, dass normalment eintrifft.

Am ersten Reisetag bis Vias war unsere Stimmung noch nicht berauschend und das lag bestimmt nicht am Canal du Midi, den wir für uns alleine hatten, sondern, hä????
Doch gestern, kam dann langsam die uns bekannte Reisestimmung. Als die letzte Schleuse vor dem Etang de Thau nicht beide Tore schliessen konnte und wir rückwärts wieder hinaus mussten, blieb der Kapitän äusserst gelassen, obwohl Stunden langen Wartens drohten 😂. Wir nutzten die Zeit, um mit Chiara noch ein wenig zu spazieren. Eine halbe Stunde später kam dann die Schleusenwärterin und meldete, dass sie das Schleusentor jetzt wieder funktioniere...

Und dann kam er wieder, der Etang de Thau, immer wieder einfach traumhaft schön darauf zu fahren und auch hier waren wir praktisch alleine auf dem See 😍😎😊.