Die Suche nach einem Schattenplatz

13.06.2022

In Sens lagen wir zwar mitten in der Stadt, der Abend (Samstag) wurde dann entsprechend unruhig, denn die gesamte Stadtbevölkerung traf sich quasi vor unserer Sina und fühlte sich wohl, wir etwas weniger, die letzte Teilnehmerin dieses aussergewöhnlichen Events verabschiedete sich dann ziemlich trunken morgens um halbdrei Uhr, nachdem sie noch fünf Minuten vor unserem Stubenfenster ihren Kummer ins Telefon bzw. in unser Fester geheult hatte. Der Entschluss, hier nicht zu bleiben, fiel uns dann nicht sonderlich schwer. In Pont-sur-Yonne fanden wir um 11 Uhr bereits einen neuen sonnigen Platz. Auch hier war das ganze Dorf eifrig auf dem Sonntagsmarkt, natürlich wussten wir, dass spätestens um 12.30 Uhr Schluss damit sei und so konnten wir uns beruhigt zurücklehnen. Am Nachmittag kamen wir in den Genuss von einer kleinen Tanz- und Gesangseinlage eines 75-jährigen Dorforiginals und zu guter letzt, durften wir auch Zeugen werden, wie ein Engländer seine Peniche mindestens dreimal in den Pfosten fuhr und am Schluss noch beinahe den Steg abräumte, doch als er dann festgemacht war, freute er sich mit seinem Gehilfen, sie hätten es nicht besser machen können (Auf dem Titelbild ist er aus Datenschutzgründen nur verschwommen erkennbar). Gegen Abend fragten wir uns dann noch, wie es wohl in den nächsten Tagen mit unserem Aufenthalt auf der Yonne weitergehen könnte, da für die nächsten Tage ziemlich heisses Wetter vorausgesagt war, wäre ein Schattenplatz doch schon sehr wünschenswert. Leider hatten wir dem Schleusenwärter nicht Bescheid gegeben, dass wir morgen doch weiterfahren möchten, also fragte der Paul die Kapitänin des Hotelschiffes, das uns schon einige Tage treu begleitete, ob wir mit ihnen weiterfahren dürften, was diese freundlicherweise bejahte. Heute morgen riefen wir spontan um 8 Uhr die Schleuse an und der Wärter meinte wir könnten gerade kommen und so haben wir dann unsere letzte grosse Fahrt auf der Yonne ganz alleine angetreten, sind in knapp fünf Stunden nach Montereau-fault-Yonne gefahren und morgen geht es dann in der Hoffnung auf einen schattigen Platz die Seine aufwärts.