Fahren am Innensteuerstand

24.12.2022
Weil es  heute Morgen so ziemlich kalt war, hatte der Paul wenig Lust auf Achtern zu frieren und da der Kanal zur Zeit nicht so stark befahren wird, wäre das doch eine gute Gelegenheit sich nach bald sechs Jahren Sina-Fahren einmal mit dem Innensteuerstand anzuwärmen. Bisher hatte der Paul tunlichst die Finger davon gelassen, denn das fühlt sich etwa so an, wie mit einem fünfzehn Meter langen Auto rückwärts auf der Autobahn fahren, 😉. Ablegen, das Schiff wenden und unter der ersten Brücke durch, geschah wie immer von Achtern, danach Gashebel auf Null stellen und nach unten, das Abenteuer konnte beginnen. Schon geradeaus Fahren ist nicht ganz einfach, die gewohnten Motorengeräusche sind weg, einen Tourenzähler gibt es nicht und so nah am Wasser stehend, sieht auch noch alles viel schneller aus. Immerhin gibt es eine Ruderstands-Anzeige, daran kann sich unser Kapitän etwas orientieren und dann kommt sie, also eigentlich kommen wir, die erste Brücke. Zum Glück war die Durchfahrt ziemlich breit und so konnte der Paul sehr langsam am linken Ufer entlang, die Bea stand oben auf Achtern um allenfalls schreiend per Funk das Schlimmste zu verhindern 🤣, knapp an der Mauer vorbei und er dachte sich schon, dass es geschafft sei, doch hinter ihm wollten weitere zehn Meter Schiffchen nicht so wie der Paul, die Fender auf Sinas Seite wurden ordentlich gequetscht, doch es ging letztlich alles gut, uff! Dann gab es noch eine zweite Brücke, so eine typische Canal-du-Midi-Brücke, 5.20 Meter breit ist die Durchfahrt und oben erfordert der Brücken-Bogen, ziemlich mittig unter der Brücke durchzufahren. Der Paul hatte bereits etwas gelernt und fuhr natürlich wieder sehr, sehr langsam in der Mitte des Fahrwassers unter der Brücke durch 😎😍. Nach einer Stunde Fahrt hatte zuerst die Bea genug, sie wollte wieder wie immer fahren, der Paul wollte noch ein wenig mehr, hatte dann aber auch genug, denn die Sonne wärmte unterdessen sehr und auf Achtern zu Fahren ist einfach angenehmer.