Les Eclusiers im Canal du Midi
Nach einer ruhigen Nacht an der Schleuse von Argens sind wir zeitig aufgebrochen, weil wir gerne noch vor dem Mittag in la Redorte angekommen wären. An der ersten Schleuse ging der Paul artig zum Schleusenwärter, um ihm unsere Ankunft, die er natürlich auch so hätte sehen können, anzukündigen. Es war kurz vor neun Uhr, also musste der Schleusenwärter den Paul selbstverständlich auf diesen Umstand aufmerksam machen. Der Paul pflichtete ihm bei und ging wieder auf die Sina. Die Schleuse ging dann aber um neun Uhr nicht auf, sondern erst eine Viertelstunde später. Da wir dieses Jahr wirklich freundlich sein wollen mit den Königen der Schleusen, bedankten wir uns für seine tolle Dienstleistung und waren halt etwas später dran. Der Kanal ist in dieser Gegend wirklich sehr schön (ausser sein Inhalt), wir fanden auch noch vor dem Mittag in la Redorte einen schattigen Platz und blieben da gerne über Nacht. Heute Morgen waren wir dann wieder kurz vor neun Uhr an der ersten Schleuse, natürlich ging der Paul wieder zum Schleusenwärter und noch natürlicher musste auch dieser ihm sagen, dass es noch nicht neun Uhr sei, darüber hinaus meinte er auch noch, dass wir nicht vor 9.20 Uhr geschleust würden, denn "les règles" besagten, dass er noch zwanzig Minuten warten müsse, ob vielleicht noch ein weiteres Schiffchen kommen würde. Immerhin wussten wir jetzt, wieso wir gestern warten durften. Und weil wir nicht früher weiter konnten, es kam übrigens kein Schiffchen, durften wir dann an der nächsten Schleuse von Weitem schon zusehen wie sie ihre Tore schloss. Das nennen die hier Wasser sparen, 🤣. Über die Freundlichkeit dieser Dienstleister muss man sich an dieser Stelle nicht weiter auslassen, es gibt sie kaum! Nun, der Paul wusste, dass die Zeit knapp werden würde, um noch rechtzeitig in Fonfile (eine Dreifachschleuse) anzukommen. Wir waren um 11.20 Uhr da, da gibt es auch eine Hinweistafel "letzte Schleusung nach oben um 11.25 Uhr", also gerade noch rechtzeitig angekommen, dachten wir zumindest. Der Schleusenwärter wurde sehr ungehalten, wieso versteht niemand und meinte, dass wir um 13 Uhr nach oben könnten. Zum Glück war dann einige Stunden später nach einigen sehr schönen Kanalabschnitten in Trèbes ein wirklich freundlicher Repräsentant dieser seltenen Spezies vor Ort, so dass wir unseren Ärger schnell wieder vergessen konnten. Doch wir sind unsere Devise treu geblieben, blieben und bleiben freundlich, 😀.