Streiktourismus

28.03.2023

Der Streik lässt dem Paul keine Ruhe, zumindest möchte er einmal in seinem Leben vor Ort gewesen sein. Nur der Weg dahin ist ziemlich weit (ca. 30 km), er müsste also eine Ersatzbatterie mitnehmen, damit er bequem wieder nach Hause kommen könnte. Die Route, die Google-Maps vorgibt führt ziemlich nahe der Rhône entlang. Wäre da nicht der Mistral (Nordwind), der mit bis zu 50 km/h entgegenbläst, gäbe es nichts gegen einen kleinen Ausflug einzuwenden. Nach einigem Hin-und-Her entschliesst sich der Paul, den Weg unter die Räder zu nehmen. Es beginnt sehr schön, denn die Franzosen haben neben der Schleuse einen luxuriösen, sehr liebevoll ausgestatteten Fahrradweg angelegt, so steht dem Paul nur der Mistral entgegen. Nach etwa 12 Kilometern meint dann Google, dass der Paul vom Weg abkommen soll, direkt auf den Damm der Rhône. Der Weg ist eher für einen Traktor als für Pauls Fahrrad geeignet, der erste kleine Umweg steht an, dafür aber weiterhin auf dem Fahrradweg. Nachdem der Paul dann die Rhône überquert hat, findet Google, er solle rechts abzweigen und der Paul sieht nur wieder einen Traktorpfad, also entschliesst er sich auf dem Fahrradweg zu bleiben. Doch letzterer führt irgendwo hin, nur nicht zur Schleuse Bollène. Über eine kleine Landstrasse, auf der die erste Batterie ihren Geist aufgibt, gelangt der Paul dann tatsächlich doch noch zur Bollène 😎. Nun viel zu sehen gibt es nicht, der Anlegeponton ist frei, darf aber nicht von Paul besetzt werden, die Streikenden hören laute Musik, sind guter Dinge und zeigen sich dem Paul gegenüber sehr hilfs- und gesprächsbereit. Der Streik wird mindestens bis zum Mittwoch fortgeführt, aber wenn der Emmanuel nicht klein beigibt, dann ist man hier gewillt, munter weiterzumachen. Da besetzen eine Handvoll Menschen die Bollène und die ganze Rhône steht still! Und das ist ihr gutes Recht. Nur, das hilft dem Paul auch nicht wirklich weiter 😢. Es bleibt nichts anderes, als den Rückweg anzutreten, diesmal mit Rückenwind, der Rhône entlang bis zur Brücke und dann auf dem herrlichen Radweg bis nach Caderousse. Nach 65 Kilometern möchte der Paul nie mehr Radfahren 😉.