Veraltete Karten wecken Illusionen
Dass wir gestern in Buffon geblieben waren, stellte sich heute als sehr weise Entscheidung heraus, denn in Rougemont hätten wir keine Chance gehabt, einen freien Platz zu finden, nicht dass es keine freien Plätze gegeben hätte, aber das letzte Schiff, dass hier lag, scheint sich auch schon vor zwanzig Jahren entfernt zu haben und der Algenteppich war unüberwindlich. Der heutige Plan, nach Cry-sur-Armançon zu fahren schien gut aufzugehen, obwohl wir wieder einmal von einem Schleusenwärter vergessen gingen und später in Perrigny noch auf eine entgegenkommende Peniche warten mussten. Der Warteplatz, auf unserer Karte nicht als Hafen eingezeichnet, war sehr konfortabel und die Bea regte an, hier zu bleiben, nachdem die Schleusenwärterin uns darauf aufmerksam gemacht hatte, dass wir in Cry oberhalb der Schleuse Mittagessen könnten, aber nicht nächtigen, da das Bief (Kanalabschnitt) in der letzten Nacht auf unerklärliche Weise zwanzig Zentimeter Wasser verloren habe und vor der Schleuse hätte es auch so schöne Poller wo wir gut würden warten können. Der Paul bat dann noch darum, dass der Schleusenwärter in Cry uns kurz vor Mittag (11.50 Uhr) doch noch schleusen könnte, doch der wollte nicht, denn Mittagessen ist hier offensichtlich heilig. Also fuhren wir in unser Unglück, vor der Schleuse hatte es tatsächlich sehr schöne Poller zum Festmachen, doch das Wasser war so untief, dass wir nicht ans Ufer kamen und so durften wir bis 13.15 Uhr im Kanal versuchen unser Schiffchen ruhig zu halten. Am Nachmittag hatten wir dann keine Lust mehr, nach der Schleuse zu pausieren und sind hoffnungsvoll noch nach Ravières gefahren, immerhin gibt es da neben vielen Algen auch noch Strom und Wasser gratis. Die Gegend hier scheint insgesamt ziemlich heruntergekommen aus, die Blütezeit liegt wohl einige Jahre zurück, doch landschaftlich ist es hier nach wie vor ein Genuss!