
Wenn es rund läuft oder nicht


Von Avignon nach Château-Neuf sind es ziemlich genau 66 Kilometer und es gibt drei Schleusen zu bewältigen. Von Château-Neuf nach La Roche-de-Glun gilt das auch. Gestern auf dem ersten Teilstück benötigten wir deutlich länger. Da war zum einen der nette Schleusenwärter in Caderousse, der meinte, wir dürften nicht mit dem "Camael" in die Schleuse, weil der Gefahrengut transportiere. Wir waren etwas anderer Meinung, taten dies auch kund, wie es aber so ist mit den Schleusenwärtern, wenn die nicht wollen, dann geht eben nichts und so durften wir dann über eine Stunde warten, bevor wir weiterfahren konnten. Zum Glück läuft zur Zeit nicht so viel Wasser die Rhône herunter und so kamen wir dann kurz nach 13 Uhr doch noch oben an der Bollène an, wo der Paul kurz in den supermarkt fuhr, natürlich mit dem Fahrrad. Danach ging es dann zügig weiter nach Châteauneuf. Dort durften wir warten, bis ein grosses Commerce-Schiff die Schleuse verliess und da unten dummerweise tatsächlich ein Schiff mit Gefahrengut wartete durften wir noch länger warten und so wurde es dann 19.30 Uhr, bis wir endlich erschöpft ins Sofa und nicht allzu lange später ins Bett fallen konnten. Heute starteten wir wieder wie gestern um 6.45 Uhr. Die Wetterprognose war sehr schlecht, überall lauerten Gewitter, die über uns hereinbrechen konnten. Vor Cruas schütteten sich die Wolken ziemlich heftig über uns aus, doch als wir zur Schleuse Logis-Neuf kamen war der Regen bereits vorbei, wir konnten direkt hineinfahren und waren bald oben. Natürlich wussten wir, dass es vielleicht klüger wäre, da zu bleiben, doch wir ristkierten es und kamen ohne Regen oder Gewitter am Mittag in la Voulte vorbei, ein riesiges Hotelschiff hatten wir dicht auf den Fersen. Dieses legte jedoch einen Halt in la Voulte ein und so erreichten wir die Schleuse Beauchastel alleine und konnten ebenfalls sofort hinein- und hochfahren. Mit guter Zuversicht ging es weiter und bald an Valence vorbei, die Schleuse für uns bereit und so sind wir bereits kurz vor 16 Uhr in la Roche-de-Glun, einem der schönsten Plätze auf der ganzen Rhône angekommen. Jetzt sind wir auch dem Mistral weitestgehend entkommen und können "noch" etwas gemütlicher das letzte Drittel der Rhône in Angriff nehmen.